29.01.2013

Ehetrennung unter häusliche Gewalt

Scheidung Schritt für Schritt mit wenigem Geld


HÄUSLICHE GEWALT UND SCHEIDUNG | WIE GEHTS WEITER ´? |


Ich bin keine Therapeutin oder ähnliches, nur eine Ausländerin, die in Deutschland geheiratet hat und mit dem Jahren mehr psychische Gewalt erlebt hat ( im geringen Rahmen auch physische).

Jedenfalls dachte ich am Anfang der Ehe, dass es für mich nicht richtig war, dass ich beschimpft wurde oder angeschubst. Er sagte es wäre immer nur Spass und dass ich nichts abkönnte. Es war für mich niemals lustig.
Mit der Zeit nimmt man es an. Doch es kommen immer mehr Ausdrücke die gedemütigend sind, der Mann verliert komplett den Respekt. Es geben wirklich wenige Strategien, die man anwenden kann, wenn jemand mit keinem Ansehen des Partners großgeworden ist... ich habe es in den Familienverhältnissen beobachtet, aber dachte mir mein Mann wäre anders. NEIN... mit der Zeit brauchte mich mein Mann nicht mehr zu beeindruckend und wurde unverschämt , verletzend.... 
Was sollte ich tun ? Ich habe alles versucht : konzequent sein , einfühlsam, traurig, mich zurückziehen, wütend, apathisch...

Scheidung und häusliche Gewalt


Es sind so viele Faktoren, die einem Mensch systematisch fertig machen, bis man nichts mehr von der eigenen Identität hat, man versucht nur irgendwie den Tag rumzukriegen ohne , dass man angeschrieben, geschlagen, gedemütigt, ausgelacht wird. Man verändert sich und nach einiger Zeit merken andere, dass man depressiv oder halt anderes ( negativ ) geworden ist.

Ich wusste nicht wie ich rauskommen soll. Eine psychologische Therapie half mir bisschen Kraft in mir zu bekommen um  zu wissen , dass ich weg wollte. Doch es musste zum Handübergriff kommen, damit ich die Polizei anrufen ließ ( hab es selber auch nicht geschaft).

Im Frauenhaus bekommt man Nothilfe. Die Orte sind nicht besonders schön, alle Frauen haben dort schwierige Schicksale. Wenn man Glück hat sind sie freundlich, oder andere bleiben garstig. Dann beginnt eine schwierige Zeit als Frau/Mensch wo man auf Hilfen angewiesen ist. Ich musste meine Arbeitsstelle und Wohnort verlassen auf Grund der drohenden Gefahr. Die Männer lassen nicht locker und beginnen mit stalken, andere Menschen, die man lieb hat mitreinzuziehen.... oder Drohungen auszusprechen.... Als Ausländerin der beliebteste Spruch ist : ich werde die Ausländerbehörde einschalten, damit du ausgewiesen wirst und schieb dir noch eine Straftat in die Schuhe...

Doch all diese Drohungen haben kein Fundament. Weil ich es nicht besser wusste und wirkliche Angst bekam, habe ich die Anzeige wegen Körperverletzung zurückgenommen. Hab nach kurze Zeit mein Job gekündigt und das Land verlassen. Erst im Ausland erfuhr ich über alle Unterstützungen die man als Frau und Ausländerin hat. Trotzdem merkte ich auf einmal wie fertig ich nach den ganzen Jahren Ehe war, ein Tag und Nacht Film ging los, weil ich so vieles in mir runtergeschluckt hatte. Buschtäblich dachte ich wäre verrückt gewesen .... Körperempfinden die ich nicht kannte, ständigen Schwindel, Unfähigkeit zu sozialisieren, immer nur Angst vor allen und vor allem, optische , olfatorische und visuelle Halluzinationen, Gedächnissprobleme (Die letzten Jahren waren zum großen Teil weggelöscht) , kann mir bis heute fast nichts merken , viel Trauer, alle Farben wurden komisch und grell.... die Liste ist endlos ! 
Ich schwieg weil ich Angst hatte in einer geschlossenen Anstalt zu landen . Doch aus Zufall habe ich jemanden kennen gelernt, der dassselbe  durchgemacht hatte aber schon hinter sich hatte. Diese Person sprach über seine KRANKHEIT und wie es heißt, wie man es behandelt . Nur so habe ich mich getraut zu erwähnen, dass ich was ähnliches hatte. Der Vertrauen wuchs und prompt erfuhr ich dass ich in der Ehe PSYCHISCH KRANK GEWORDEN BIN , doch NICHT UNHEILBAR !!! 

Es war ein Schlag ins Gesicht " ich psychisch krank und das geht nur in einer Klinik weg ".... Welche Klinik, was sollte ich sagen, schaffe ich es ?
Es brauchten Monate und die Tatsache dass es mir immer ehlender ging "Panikattacken" , mehrere in der Woche, damit ich mich entschied in die Psychiatrie gefahren zu werden. Meine erste Psychopharmaka musste ich schlucken...

Doch trotz allem nach ein paar Monaten konnte ich genug Kraft sammeln um zurück nach Deutschland zu fliegen und 
a) die Scheidung einzuleiten
b)  eine Therapie anzufangen

Mit anderen über diese Symptome zu sprechen ist sehr schwer. Doch mach es euch einfacher, nicht so wie ich. Lass euch vom behandelden Arzt eine Überweisung für den Psychiater geben lassen.
Der Psychiater kann euch in eine stationäre / halbstationäre Einrichtung überweisen oder sogar nur eine ambulante Therapie.
Jeden Falls ich habe schon fast alle hinter mir, ich komme trotz allem demnächst in die stationäre. Habe alles falsch gemacht, ich dachte immer ich schaff es ohne stationäre Therapie, doch während der Scheidung muss man den Ex-Mann wieder treffen und dass geht richtig nach hinten los. Hätte ich die stationäre Therapie vor einem Jahr nicht in der ersten Woche verlassen, müsste ich heutzutage nicht noch ein Mal hin.

Auf der anderen Seite kann man sagen , dass die meisten Kliniken ein Geschenk sind. Man hat Zeit nur für sich, man ist geschützt, hat ein Therapieteam und Ärzte vor Ort , vielseitige Aktivitäten, gutes Essen...
Heute finde ich , dass es eine Entgiftung ist und eine gute Entschädigung für den Missbrauch in der Ehe. Und solange der Mann zahlungsfähig ist, wird er für diese Zeit Unterhalt zahlen müssen. Es ist das beste Schmerzensgeld... denn wäre er ein liebevoller Ehemann gewesen, wäre mann weiter glücklich verheiratet geblieben.
An alle Frauen, es ist eine unschöne Zeit, es sind keine leichte Entscheidungen, doch eines Tages wird ihr euch sehr dankbar sein, weil ihr für euch da wart !

Und nach jede aufwendige Therapie gibt es eine folge Therapie in einem kleinerem Rahmen bis man komplett stabilisiert und austherpiert wird. Die Chancen wieder Lebensfreudig und Vital zu sein sind groß!

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